Hoch hinaus mit Dachdeckermeister Harald Hoppe

Kaum ein Handwerker, der nicht einmal gerne am Dom arbeiten wollte. Am ­großen, dem Kölner. Auf den kleinen im Sülztal hat er es beruflich schon geschafft und auch den Hahn auf der Spitze seiner Heimatkirche in Overath-Untereschbach hat Dachdeckermeister Harald Hoppe höchstpersönlich montiert. Wer in großen Höhen arbeitet, muss eine gute Vorbereitung treffen. Und so wundert nicht, dass für die Unternehmensnachfolge in die dritte Generation die Weichen schon heute gestellt sind.

Seit 1960 existiert die Dachdeckerfirma Reiner Hoppe, vor 20 Jahren an den Sohn übergeben. „Ich bin jetzt 54 Jahre. Mit 60 möchte ich zwar nicht aufhören, aber ins zweite Glied zurückrutschen“, sagt Harald Hoppe. Seit 2007 ist mit Stefan Ommer der Neffe und potenzielle Nachfolger bereits im Betrieb. „Ich habe hier wirklich tolle Mitarbeiter, auf die ich sehr stolz bin“, bekennt Hoppe. „Wir beraten, planen und fertigen mit gesundem Menschenverstand, Erfahrung, Ergebnisorientierung, Talent und Leidenschaft. Unsere Kunden finden, dass dies gute Voraussetzungen sind, um auch neuen Kunden ein gutes Gefühl bei der Auftragsvergabe zu vermitteln.“ Denn eigentlich sei die Arbeit des Dachdeckers eindeutig definiert, dürfe sich deshalb theoretisch gar nicht unterscheiden: „Wir haben ein großes Regelwerk, nach dem wir uns richten müssen. Und wir halten uns sehr streng daran“, begründet Hoppe, warum Mängel Mangelware sind. Planen Architekten außerhalb dieser Regularien, lässt sich Hoppe dies in einer Vereinbarung schriftlich geben – zu seinem und dem Schutz des Kunden. „Manchmal machen die Regeln zwar Sinn, sind aber praktisch kaum umzusetzen. Oder möchten Sie eine 15 Zentimeter hohe Schwelle vor Ihrer Balkontür?“, fragt Hoppe rhetorisch.

Auch wenn er als Meister nicht mehr täglich auf (Haus-)Dächer steigt, lässt die Höhe den Overather auch privat nicht los. Im Sommer geht es mit Frau und Tochter in die Alpen – auf einen Klettersteig. Und wenn er mit 60 nicht mehr an vorderster Front arbeiten muss? „Der Mount Everest wäre natürlich schon ein Traum.“ Kein Wunder bei einem Dachdecker – das Dach der Welt erklimmen!

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