Henrich Reifen + Autoservice GmbH

Kaum ein zweiter Name ist so eng mit dem Bergisch Gladbacher Stadtteil Frankenforst und seiner Entwicklung verbunden wie der des Traditionsunternehmens Henrich

Man könnte Marcus Henrich-Bandis für einen Saisonarbeiter halten: ­Reifenwechsel – im Herbst von Sommer- auf Winterreifen, rund um Ostern das Ganze wieder zurück. Dafür stand HENRICH über Jahrzehnte als Frankenforster Traditionsunternehmen. Wie vielfältig der Aufgabenbereich sich bis heute entwickelt hat, zeigt nicht nur der Zusatz „Autoservice“ im Firmennamen, sondern auch ein Gespräch mit dem Unternehmer – außerhalb der Räderwechselsaison.
Schon das Büro atmet Tradition. Aus dem Glaskasten überblickt Marcus Henrich-Bandis die offene Werkstatt, an der auch im Juni noch Fahrzeuge eng getaktet zum Reifenwechsel vorfahren. „Das sind die Nachzügler. Zwei-, dreihundert sind das noch in etwa.“ Das ist normaler Schnitt. 2.885 Reifensätze lagert Henrich gleich nebenan, was im Umkehrschluss heißt: Knapp 90 Prozent sind schon auf Sommerreifen unterwegs. „Wir haben den großen Vorteil, die Reifensätze hier bei uns im Haus zu halten. Wenn‘s also mal schnell gehen muss, können wir direkt reagieren. Zum Sommer hin ist das selten. Aber mit der ersten Schneeflocke steht hier das Telefon nicht mehr still. Bis das losgeht, haben meine Mitarbeiter Zeit, die eingelagerten Reifensätze auf Beschädigungen und Profiltiefe zu prüfen und die Felgen zu waschen. Wenn das Fahrzeug nach der Saison als Leasing­rückläufer zurückgegeben werden soll, können wir auch das Aufbereiten der Felgen günstig anbieten und ersparen unseren Kunden so eventuelle teure Abschläge.“
Kfz-Meister Sascha Jackes wirft einen prüfenden Blick in die Werkstatthalle. „Mit ihm haben wir einen echten Glücksgriff getan. Wir haben ihn 2012 praktisch mit dem Ablegen der Meisterprüfung als damals jüngsten Meister im Kreis eingestellt. Unser Autoservice, den er mit aufgebaut hat, ist so erfolgreich, dass wir uns auf die Suche nach einem weiteren Kfz-Meister machen.“ Drei der acht Mitarbeiter sind schon ausschließlich mit Service und Wartung beschäftigt. „Gerade Haltern von jüngeren oder älteren Fahrzeugen können wir ein sehr attraktives Angebot machen. Natürlich auch zu günstigen Festpreisen entsprechend dem Fahrzeugtyp. Den TÜV haben wir auch täglich im Haus. Und für kleine Reparaturen kommt der Beulendoktor zu uns.“
Eine kleine Auswahl an Felgen gibt es im Verkaufsraum zu sehen. „Viele unserer Kunden kaufen hier den zweiten Reifensatz für ihr Fahrzeug, denn wir beraten herstellerunabhängig. Auch ohne die billige Fernostvariante liegen die Preise für das Komplettrad dann praktisch immer unter denen, die der Hersteller als Originalzubehör anbietet – und das bei viel größerer Auswahl! Auf Ganzjahresreifen zu setzen, macht bei uns auch aus Kostengründen keinen Sinn, denn der Verschleiß ist höher. Und mit einem zweiten Satz hat man immer das perfekte Material zur Jahreszeit am Fahrzeug.“
Weil Henrich Reifenspezialist ist, hat das Unternehmen den Wechsel so komfortabel optimiert wie kaum ein Mitbewerber. „Im Internet sehe ich auf die Viertelstunde genau, welche Termine frei sind, muss den Wunschtermin nur anklicken und bekomme die neuen Reifen ruckzuck montiert. Wir wollen sogar noch einen Schritt weitergehen und arbeiten an einer App, die unsere Kunden erinnert und über die sie einen detaillierten Überblick über den Zustand der eingelagerten Pneus erhalten.“
Ein Lkw biegt auf den Hof ein. Die Lackierung in knalligem Rot und das springende Pferdchen lassen auf eine noble Karosse auf der Ladefläche schließen. „Wir haben uns – gerade in der Oldtimerszene – einen sehr guten Namen in der Fahrzeugvermessung erarbeitet. Immer wieder kommen hier ganz besondere Fahrzeuge auf den Prüfstand. Da ist der Magnum-Ferrari hier eigentlich schon eher normal.“

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