Der Vorsitzende Sören Riebenstahl im Interview über den Unternehmerclub Bergischer Löwe e. V.

Herr Riebenstahl, vor gut zwei Jahren ist der Unternehmerclub Bergischer Löwe als eingetragener Verein angetreten, um über Empfehlungsmarketing Mehrwert für alle zu erzeugen. Wie gut gelingt das?
Sören Riebenstahl: Zunächst muss man dafür ja wissen, dass ein Großteil der Mitglieder dies in anderer Form schon seit über zehn Jahren gemeinsam praktiziert. Eine entsprechende Erfahrung war also schon bei Gründung des Vereins vorhanden. Der Erfolg des Modells ist unbe­stritten: Als Unternehmerclub können wir jetzt noch freier mit unseren Möglichkeiten umgehen.

Wie genau läuft das ab mit den Em­p­fehlungen – und was haben die Kunden davon?
Riebenstahl: Von der Empfehlung profitieren immer drei Parteien. Wenn ich von einem Mitglied empfohlen werde, habe ich sehr gute Aussichten auf einen entsprechenden Auftrag, denn eine persönliche Empfehlung ist noch immer die beste Werbung. Aber auch das Mitglied, das mich empfohlen hat, gehört zu den Gewinnern. Denn diese Person kann dem­jenigen, der einen Bedarf hat, einen kompetenten Kontakt vermitteln. So kann ich vielleicht einem Freund oder Nachbarn einen guten Tipp zu einem sehr guten Handwerksbetrieb vermitteln. Oder ich kann meine eigene Leistung in Verbindung mit einem Partnerbetrieb noch besser anbieten. Zu guter Letzt profitiert dann in besonderer Weise der Kunde: Er weiß, dass er eine Empfehlung bekommen hat, hinter der nicht nur das ausführende Unternehmen steht, sondern auch der Empfehlungsgeber. Wir haben uns bei den Bergischen Löwen deshalb auch einige Leitsätze gegeben, an denen wir uns messen lassen wollen.

Warum trifft der Vorwurf des „kölschen Klüngels“, sich also unterei­nander Aufträge „zuzuschieben“, dennoch nicht zu?
Riebenstahl: Der Unterschied zwischen Networking und „kölschem Klüngel“ ist ja, dass der Klüngel ausschließt. Das machen wir nicht, im Gegenteil: Wir freuen uns über jeden Gast bei unseren regelmäßigen Unternehmerfrühstücken, zu denen man sich über unsere Website ganz einfach anmelden kann. Darüber hinaus laden wir auch ganz aktiv Menschen zu uns ein, um unser Netzwerk weiter zu vergrößern. Außerdem besteht auch keinerlei Verpflichtung an die Mitglieder, jedes andere Clubmitglied zu empfehlen. Da wir uns aber regelmäßig sehen und über das berichten, was wir tun, haben wir uns alle sehr gut kennengelernt. Wir wissen also auch sehr genau, wessen Visitenkarte wir für ein spezielles Projekt dann gerne weiterreichen. Schließlich stehen wir ja auch mit unserem eigenen Namen für diese Empfehlung.

Und das ist erfolgreich?
Riebenstahl: Wer schon mal mit uns zu tun hatte, weiß: Hier bekommt man jederzeit verlässliche Arbeit in bester Qualität zum fairen Preis. Denn es gilt: Egal, welcher Bedarf vorhanden ist, welches Problem beim Kunden zu lösen ist – die Löwen-­Unternehmer finden Wege und Möglichkeiten. Kunden werden entlastet und können sich über schnelle und hochwertige Lösungen freuen. Das ist gerade bei der aktuellen Handwerkerauslastung ein echter Mehrwert! Wir halten die Ergebnisse unserer Empfehlungen nach – und ja: Das ist eine Erfolgsgeschichte!

Trotzdem bekommt die Öffentlichkeit nicht allzu viel davon mit?
Riebenstahl: Nun, wir haben uns entschieden, uns auf das zu konzentrieren, was wir am besten können. Und dafür brauchen wir die breite Öffentlichkeit meist nicht. Das heißt nicht, dass wir uns verstecken wollen, aber zum Veranstalter öffentlichkeitswirksamer Events müssen wir nicht werden. Wo wir aber helfen oder unterstützen können, da machen wir das gerne. Nur an die große Glocke hängen wir das nicht.

Und alle 35 Mitglieder stehen jeden Mittwochmorgen freiwillig ganz früh auf, um sich um 7 Uhr zum gemeinsamen Frühstück zu treffen?
Riebenstahl: Das fällt dem einen oder anderen tatsächlich schwerer, aber wir haben eine sehr hohe Anwesenheitsquote. Darauf legen wir auch großen Wert. Würden Sie für einen guten Geschäftstermin nicht auch früher aufstehen? Genau so sehen wir das. Und weil wir ein straffes Programm haben, sind wir alle pünktlich zum „normalen“ Arbeitsbeginn im Büro oder auf der Baustelle. Es stimmt aber: Wenn wir nicht so viel Spaß an unseren Treffen und der Zusammenarbeit hätten, würden einige Löwen sicher länger liegen bleiben wollen. Aber das können sie ja in den Schulferien machen, da machen auch wir Pause!

Was erwartet mich denn als Gast bei den Treffen der Bergischen Löwen?
Riebenstahl: Frühstück. Gute Kontakte und interessante Gespräche. Sie lernen jeden Einzelnen von uns kennen, weil wir uns der Reihenfolge nach vorstellen. Klingt anstrengend, ist bei uns aber eine ganz lockere Runde. Und dann sind wir gespannt auf Sie: Unsere Gäste bekommen ebenso wie die Mitglieder die Möglichkeit, uns zu sagen, was sie machen oder ob sie vielleicht auf der Suche nach etwas Speziellem sind. So haben Sie Ihr Netzwerk in eineinhalb Stunden um
35 Unternehmerinnen und Unternehmer erweitert.

Wer kann Mitglied bei den Bergischen Löwen werden?
Riebenstahl: Grundsätzlich jeder und jede aus der Region. Wer ­Mitglied im Unternehmerclub werden möchte, muss sich um eine Mitgliedschaft bewerben. Wichtig ist den Bergischen Löwen dabei, dass die vereinbarten hohen Standards und Qualitätsversprechen von den Neumitgliedern nachweislich erfüllt werden. Wir haben uns aber auf Branchenexklusivität verständigt. Heißt: Aus jedem Gewerk kann immer nur ein Unternehmen Mitglied bei uns sein.

Was würden Sie sich für die Löwen im nächsten Jahr wünschen?
Riebenstahl: Viele interessante Gäste. Viele gute Empfehlungen. Und vielleicht, dass der Frauenanteil im Club etwas wächst? Ansonsten können wir mit der Entwicklung mehr als zufrieden sein. Das sieht man auch an der sehr geringen Fluktuation der Mitglieder: Wir passen gut zusammen!

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